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Denn die Weine aus der Bordeaux-Region waren zu dieser Zeit qualitativ sehr viel minderwertiger – und weniger gefragt. Was zur Konsequenz hatte, dass die Stadt Bordeaux die “Vins du Coq“ kurzerhand mit hohen Zöllen belegte, um deren internationale Ausfuhr über ihren Hafen zu minimieren. Auch wurden die Weine aus dem Gaillac von den Händlern an der Garonne-Mündung mit der Zeit gerne als “Vins Médecins“ mit dünneren Bordelaiser Weinen verschnitten, um diese zu verbessern und sie kurzerhand unter der Appellation Bordeaux zu verkaufen. Es ist diese langsam anwachsende Verschnitt-Kultur, die zwar die Nachfrage nach Weinen aus dem Gaillac weiterhin ankurbelte jedoch gleichzeitig das Zeichen des Hahns langsam verschwinden ließ – bis es 1751 ganz an Bedeutung verloren und in Vergessenheit geraten ist. Derartige strategische Niederlagen minderten die emsige Lebenskraft der Region jedoch nicht: So wurde im Gaillac im späten 16. Jahrhundert beispielsweise auch Schaumwein erzeugt – Einheimische meinen sogar noch bevor die Champagne damit begann. Im frühen 19. Jahrhundert bremste Bordeaux den andauernden Erfolg des Rivalen erneut aus: Erst nachdem alle Bordelais-Weine verkauft waren, durfte Gaillac seine Ware in die Stadt liefern. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts sorgten schließlich die unaufhaltsame Ausbreitung der Reblaus sowie verheerende Hungersnöte dafür, dass die Bauern der Region anstatt Wein lieber andere Feldfrüchte anbauten – und Gaillac fiel als Weinbauregion in einen tiefen Schlaf. Was heute bleibt, ist ein herausragendes Terroir im Zusammenspiel mit einem ungewöhnlichen Mikroklima und einer atemberaubenden Geschichte – die besten Voraussetzungen für Weine von Weltklasse. Gaillac ist in sechs Unterregionen unterteilt, deren Terroirs sich über Terrassen, sanfte Hügel und weite Ebenen erstrecken und sehr von einander unterscheiden: Die Unterregion “Plateau Cordais“ – Heimat der von Thun’schen Reben – wird dabei als bestes Terroir des Gaillac angesehen. Die Böden sind karg und kalkhaltig. Das Klima ist kontinental geprägt – mit heißen Sommertagen, kühlen Nächten und einer langen Vegetationsperiode. Regen fällt vorwiegend im Frühling und Spätherbst, zugleich sorgt der warme Ostwind “Autan“ für ein gesundes Lesegut. Es sind diese Bedingungen und die gehaltvolle Geschichte der Region, die Ferdinand von Thun und seinen Freund Riccardo Cotarella dazu inspiriert haben, wie in vergangenen Tagen Spitzenweine im Gaillac zu produzieren – und den schlafenden Riesen zu wecken.